Auf ein Gemälde nach dem
Lenau-Gedicht, gemalt von Heinz Heinrichs,
bevor er 1944 mit dreiundzwanzig an der Ostfront fiel. Ein Zigeunerbild:
ein Akt heimlichen Widerstandes gegen die NS-Diktatur.
Drei Zigeuner

bevor er 1944 mit dreiundzwanzig an der Ostfront fiel. Ein Zigeunerbild:
ein Akt heimlichen Widerstandes gegen die NS-Diktatur.

denen das Leben auch nachtet
nicht weil die Geige nicht klänge
nicht weil die Pfeife nicht schmeckte
nicht weil der Schlaf der Traum nicht behagte
Spotten sie der menschengemachten Geschicke
spotten die Machtverachtung verachtend
der Umnachtung gerechten Lebens
vergeigen verpennen verkiffen sie ihr vergeigtes Leben
trotzen sie den fletschenden Ungeheuern aus Gier
Seht diese geifernden Kiefernmäuler
zahnlose Ober- und oder Unterkiefer
über den Köpfen der Ahnungsvollen
und wie eine gewaltige Bestie
alles zermalmend rast übers Land
umglüht vom Abendland-Schein
Seht sie – entdeckt doch die Ungeheuer
im grauen Himmelsnegativ der Idylle
seht die Inter- und Nationalismen
für die auch die Unsern verbluteten
unsere Mehrheitsangehörigen auch wie unser Heinz
was er mit seinem noch heißen Blut malte
Bis heute aber blind für Baumkronenzeichen
schlafen genießen tanzen die Anderen anders
die gelehrten frommen mächtigen
Ehrgeizlinge Mitläufer Profiteure
denen das Leben nie nachtet
Geh unter schöne Sonne im schönen Schein
von Demokratie und Diskursgeschwätz
dem Fuhrwerk müder Qual in trockener Heide
sinke ins Blutbad dieser verdurstenden Erde
Wir warten auf deinen ganz neuen Aufgang
Nach den Gesichtern lange noch schaun
muss ich im Weiterfahren
im Weiterfahren
im weitern Erfahren